Hornhautentzündung (Keratitis)

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Was bezeichnet man als Hornhaut und wie ist diese aufgebaut?

Die Hornhaut (Cornea) bildet den vordersten Bestandteil des dioptrischen Apparates und ist ausserdem der vorderste und äusserste Teil des Auges vor der Augenlinse. Da die Cornea zu den lichtbrechenden Strukturen des Auges gehört und zwei Drittel der Lichtbrechung (ca. +43 Dioptrien) der Hornhaut zuzuschreiben sind, muss eine möglichst ungestörte Durchlässigkeit der einfallenden Lichtstrahlen gewährt werden können, um schlussendlich ein scharfes und präzises Abbild auf der Netzhaut (Retina) zu generieren. Dies wird erreicht durch die durchgehend homogene Struktur der verschiedenen Schichten, welche eine Ablenkung durch unregelmässige Strukturverläufe ausschliesst. Ausserdem befinden sich in der Hornhaut keine Blutgefässe, die die Sicht behindern könnten. Nervenfasern sind jedoch reichlich vorhanden, um eine neuronale Steuerung und Reflexantwort der Cornea zu ermöglich. Der Lidschlussreflex, der durch eine Berührung der Hornhaut ausgelöst wird, ist ein Beispiel eines solchen sehr wichtigen Reflexes. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Charakteristika im Aufbau, dient auch das sich hinter der Hornhaut befindliche Kammerwasser der Optimierung des optischen Apparates.

Anders als der Name «Hornhaut» vermuten lässt, handelt es sich bei der Cornea nicht um eine verhornte Struktur des Körpers. Verhornung im Sinne der Histologie des menschlichen Körpers bedeutet nämlich, dass die äusserste aufliegende Schicht eines Gewebes aus abgestorbenen Zellen besteht, die durch Zellerneuerungs- und Abstossungsprozesse zustande kommt – ein sehr wichtiger Vorgang, beispielsweise für die Haut, da dabei eine natürliche Schutzschicht gebildet wird. Die Hornhaut besitzt jedoch keine solche verhornte Schicht, weswegen die Bezeichnung unter Umständen etwas irreführend ist – eine Verhornung würde die Sehfähigkeit sehr stark beeinträchtigen.

Symptome

Als Keratitis bezeichnet man eine Entzündung der Cornea (Hornhaut). Sie äussert sich dabei besonders häufig durch starke Schmerzen. Oft beginnt sie mit einer einseitig auftretenden Augenrötung oder einem Fremdkörpergefühl – es können auch beide Symptome kombiniert auftreten. Das Fremdkörpergefühl kann mit einem Sandpapierreiben auf der Cornea verglichen werden. Begleitet werden diese ersten Symptome oft von einer Photophobie (Lichtscheu) und einer Verschlechterung der Sehfähigkeit (Visusverschlechterung). Im Gegensatz zu einer Konjunktivitis (Bindehautentzündung), kommt es bei einer Hornhautentzündung normalerweise nicht zu einer auffällig erhöhten Sekretion.

Ursache

Als Ursache für eine Keratitis kommen chemische (Aerosole von Säuren und Basen), biologische (Bakterien, Viren und Pilze), physikalische (UV-Strahlung oder Lichtbogenschweissen) oder auch mechanische (Fremdkörper) Reize in Frage – es besteht also eine breite Palette an Ursachen für eine Hornhautentzündung. Sollten Sie bei sich selbst Symptome bemerken, wie sie oben beschrieben sind, zögern Sie nicht und konsultieren sie möglichst rasch Ihren Augenarzt. Neben diesen primären Ursachen für eine Keratitis, besteht auch die Möglichkeit einer Entzündung durch Ausbreitung von bereits bestehenden oder vorangehenden Erkrankungen oder Entzündungen. Besonders eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder eine Entzündung des Tränensacks könnte in ihrem Verlauf zu einer Hornhautentzündung führen – dies aufgrund der unmittelbaren, anatomischen Nähe der benachbarten Strukturen.

Therapie

Eine Keratitis sollte grundsätzlich immer von einem Augenarzt diagnostiziert, untersucht und behandelt werden – auch da es sich bei der Hornhaut um eine essentielle Struktur für ein intaktes und optimales Sehvermögen handelt. Je nach Ursache der Hornhautentzündung kommen dabei verschiedene Therapieansätze zum Zug:

Bei einer chemischen oder physikalischen Ursache kommen häufig sogenannte Hydrocortison-Augentropfen zur Anwendung. Es handelt sich dabei um Cortison in Augentropfenform, welche die Entzündung eindämmen und somit zu einer Regeneration des Gewebes führen soll.
Ist die Ursache biologischer Natur – das heisst es handelt sich um Bakterien, Pilze oder Viren, wird auf die entsprechende medikamentöse Therapie zurückgegriffen – Antibiotische Augentropfen bei Bakterien, Natamycin-Präparate bei Pilzverdacht und bei Viren entsprechende Lokaltherapeutika.
Falls die Hornhautentzündung durch einen Fremdkörper ausgelöst wurde, wird dieser fachgerecht entfernt, die Hornhaut entsprechend ärztlich versorgt und somit die optimalen Voraussetzungen für eine Selbstheilung geschaffen.

Hier hilft Ihnen Ihr Augenarzt mit viel Erfahrung und Fachwissen die für Sie passende Therapie zu finden und begleitet Sie sicher auf dem Weg der Genesung. Bei weiteren Fragen, beim Verdacht einer Hornhautentzündung oder für eine Untersuchung sind die Augenärzte der Augentagesklinik Zollikofen gerne für Sie da.

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